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Ich führte heute ein ermutigendes Gespräch mit einem Bundestagsabgeordneten der CSU und Mitglied der Bundestags-Enquete Internet und Gesellschaft.

Erstes Thema: Medienkompetenz vs. Informationskompetenz. Wieder einmal, nachdem gerade gestern die „Handlungsempfehlungen“ der Projektgruppe Bildung und Forschung der Enquete veröffentlicht wurden, in denen Informationskompetenz nicht ein einziges mal genannt ist und dafür Medienkompetenz sowie andere zusammengesetzte Wörter mit „Medien-„Anteilen umso massiver. Wir sind uns schnell einig, dass dies wahrscheinlich daran liegt, dass Menschen gerne das Neue in Begriffen des Alten fassen. Vor dem Digitalen gab es unterschiedliche Medien mit je eigenen, charakteristischen Formaten, die jedoch zunehmend in dem einen neuen digitalen Medium aufgehen – wir emulieren nur eine Zeitlang noch diese medienspezifischen Formate im Netz. Es ist also wichtig, den Begriff Informationskompetenz weiter zu thematisieren – und die DGI wird dabei von meinem Gesprächspartner als kompetenter Partner gesehen.

Zweites Thema: die Debatte um die Zukunft des Urheberrechts im digitale-vernetzten Kontext des WWW. Auch hier sind wir uns schnell einig: es geht gar nicht so sehr um das Urheberrecht, sondern vielmehr um das Verwertungsrecht – nur dass eben beides leider fortwährend in einen Topf geschmissen und munter-naiv bis bösartig solange vermischt wird, bis der Eindruck entsteht, wir benötigten ein neues Urheberrecht für das Netzumfeld. Sobald klar ist, dass dies nicht der Fall ist werden auch aktuell aufgeregt diskutierte Fragen (Leistungsschutzrecht, Wissenschaftsschranke) sehr konstruktiv und ohne adrenalinträchtigen Fundamentalismus diskutierbar – und die DGI wird dabei von meinem Gesprächspartner als kompetenter Partner gesehen.

Drittes Thema: mein Gesprächspartner spricht die Notwendigkeit an, über ein Internet-Staatsministerium nachzudenken, und ich kann ihm nur beipflichten: ich werde mich für eine Ungterstützung dieses Ansatzes durch die DGI einsetzen, und dies ist offenkundig willkkommen.

Das knapp einstündige Gespräch mündet schließlich in die erstaunte Frage, ob denn die DGI bei den entsprechenden Anhörungen seitens der Ministerien in der jüngsten Vergangenheit als Gesprächspartner beteiligt worden ist. Das muss ich leider verneinen – und ernte das spontane Angebot meines Gesprächspartners, sich genau dafür stark zu machen.

Das gute Gefühl bei Abschluss des Gespräches: Geht doch!