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DGI-Jahrestagung 2022

Wie sag ich's meinem Mensch? Was soll und was kann Sprachverarbeitung heute?

 

Unter den Fragestellungen Wie sag ich's meinem Mensch? Was soll und was kann Sprachverarbeitung heute? führt die DGI am 22. September 2022 in Frankfurt am Main ihre diesjährige Jahrestagung durch. Der Vormittag und der frühe Nachmittag sind Fachvorträgen vorbehalten, ab 16:30 Uhr findet die Mitgliederversammlung statt. Zwischendurch gibt es ausreichend Pausenzeiten, um sich nach einer langen und anstrengenden Phase des Austauschs per Videokonferenz wieder persönlich zu begegnen und miteinander zu sprechen und die neuen Vorstandsmitglieder kennen zu lernen.

Wir widmen uns den Möglichkeiten und Grenzen der Automatisierung bei Übersetzung, Textproduktion und inhaltlicher Erschließung und ihren Rückwirkungen auf die Arbeit von Information Professionals, Übersetzungsfachleuten sowie Kultur- und Medienschaffenden. Nicht nur die Deutsche Nationalbibliothek indexiert einen Teil ihrer vor allem digitalen Neuzugänge maschinell, sondern auch die ZB Med nutzt für die Übersetzung der Medical Subject Headings einen eigens entwickeltes semiautomatische Übersetzungstool „TermCurator“.

Das Thema neuronale maschinelle Übersetzung (NMÜ) ist ein Thema, das Information Professionals auch bei ihren Kunden immer wieder begegnet, mitsamt den damit verbundenen Problemen und Herausforderungen zum einen hinsichtlich der Anwendung der richtigen Terminologie, aber auch, was die Vorbereitung bzw. das Anlernen der NMÜ-Maschine betrifft. Besondere Herausforderungen bestehen auch für die Einrichtungen der Europäischen Union mit ihren aktuell 24 als Amts- und Arbeitssprachen anerkannten Sprachen. In verschiedenen Projekten werden und wurden im Laufe der Zeit Werkzeuge entwickelt, wie die Webanwendung eTranslation, auf der sich Dokumente oder Textstücke aus allen EU-Amtssprachen in alle EU-Amtssprachen übersetzen lassen, oder Europeana Translate das darauf ausgerichtet ist, die Nutzung der Informationen über das kulturelle Erbe Europas zu erleichtern, indem die Metadaten von über 25 Millionen Datensätzen mittels einer digitalen Serviceinfrastruktur übersetzt werden.

Dabei denken Information Professionals beim Thema „Übersetzen“ nicht nur an die Übertragung von Texten in eine andere natürliche Sprache, sondern auch an die Erarbeitung von Terminologien, die helfen, den widerspruchsfreien Informationsaustausch beispielsweise entlang von Lieferketten, in einem großen verzweigten Wirtschaftsunternehmen oder einem Verbund von Museen sicherzustellen. Wie Gespräche entgleiten oder in die Sackgasse führen können, lässt sich bei der Anwendung von textbasierten Dialogsystemen, den Chatbots, erfahren. Ihre Leistungsfähigkeit variiert stark und hängt vom Einsatzgebiet und der zugrunde gelegten Technologie ab.