Open Science steht für eine wissenschaftliche Bewegung, die unter anderem mehr Teilhabe, Transparenz, verbesserte Nachnutzbarkeit sowie eine offenere Forschungskultur anstrebt. Zugleich wirft diese Offenheit jedoch neue Fragen auf, insbesondere dann, wenn sie Risiken für Individuen, die Gesellschaft oder die öffentliche Sicherheit mit sich bringt.
Im Rahmen dieser Veranstaltung stellen Studierende der Universität Hildesheim zentrale Herausforderungen der offenen Wissenschaft zur Diskussion und laden zur gemeinsamen Reflexion ein.
Open Data & Dual Use: Gefahr durch Offenheit?
Dieser Beitrag beleuchtet mögliche negative Folgen der offenen Verfügbarkeit von Forschungsdaten. Wie können Forschende Risiken erkennen, verantwortungsvoll Daten veröffentlichen und auf passende Strukturen zurückgreifen? Reichen bestehende Strukturen aus?
Demografische Daten und Reidentifikation: Grenzen der Anonymisierung
Im Spannungsfeld zwischen dem Ideal wissenschaftlicher Offenheit und datenschutzrechtlichen Anforderungen stellt sich die Frage nach der Reidentifizierbarkeit von Forschungsteilnehmenden. Selbst als anonymisiert geltende Daten bergen potenzielle Risiken, insbesondere bei kleinen Fallzahlen oder lokalisierten Angaben. Wie kann gewährleistet werden, dass Daten sowohl zugänglich als auch sicher sind? Wer trägt Verantwortung im Falle von Datenschutzverstößen?
Open Methods und Reproduzierbarkeit: Risiken fehlerhafter Offenlegung
Die Veröffentlichung von Methoden und Analyseskripten ist zentral für die Reproduzierbarkeit von Forschung. Doch was passiert, wenn Methoden unvollständig oder uneindeutig veröffentlicht und somit missverstanden werden? Missverständnisse, inkorrekte Nachnutzung und Reproduktionsfehler können nicht nur Forschung behindern, sondern auch Vertrauen in offene Wissenschaft untergraben. Wie detailliert müssen Methoden beschrieben sein, um verantwortungsvoll offen geteilt zu werden? Wer trägt Verantwortung für die Qualität offengelegter Methodenbeschreibungen?
Partizipation in der Wissenschaft: Möglichkeiten und Grenzen
Ein weiteres Thema widmet sich der Frage, inwieweit Bürgerinnen und Bürger aktiv an Forschungsprozessen beteiligt werden können. Open Science zielt auf eine stärkere Öffnung des Wissenschaftssystems, doch welche Voraussetzungen müssen erfüllt sein, damit Teilhabe gelingt? Wie lassen sich asymmetrische Machtverhältnisse, fehlende Anerkennung oder mangelndes Fachwissen berücksichtigen?
Reel Science – Wissenschaftskommunikation auf Instagram
Instagram und das dort verbreitete Kurzvideoformat Reels ermöglichen eine hohe Reichweite, erfordern aber eine medienadäquate Aufbereitung wissenschaftlicher Inhalte. Dies beinhaltet die Balance zwischen Verständlichkeit, fachlicher Präzision und visuellem Anspruch. Zugleich bieten soziale Medien neue Potenziale für den Dialog mit der Gesellschaft im Sinne einer offenen, transparenten und zugänglichen Wissenschaft.
Wir laden Sie herzlich ein, sich mit eigenen Perspektiven einzubringen.
Muneer Al-Shareefi, Neele Baumgart, Denise Breßler, Greta Debbah, Christina Hoffmann, May-Britt Jacobs, Tabea Mehić, Marie-Antoinette Menzel, Fabienne Müller, Jennifer Quentin, Laura Daniela Ramirez Salinas, Christopher Schulze von den Sprach- und Informationswissenschaften der Universität Hildesheim
maximal 100 Personen
Benötigt wird ein internetfähiges Endgerät (PC oder Laptop). In der Regel finden die Seminare über Zoom statt. Für Zoom benötigen Sie eine Webcam sowie ein Headset oder ein anderes Audiosystem.
gratis für Teilnehmende
mail@dgi-info.de