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Die formale und inhaltliche Erschließung des Nachlasses Marianne Buder mit Hilfe des Verbundkataloges Kalliope

Für den Arbeitskreis Geschichte der Dokumentation in Deutschland der DGI hat die FaMI Abschlussklasse 07/14 aus 48 Aktenordnern das wissenschaftliche Wirken von Frau Buder erschlossen. Diesen Freitag endet das vierwöchige Projekt.

Die vorliegenden Ordner haben wir zu Beginn thematisch in vier Bereiche untergliedert:

  1. Unterlagen und Aufzeichnungen zum Studium sind für uns in der Weise interessant gewesen, dass Marianne Buder zu den ersten Studentinnen der Informations- und Dokumentationswissenschaft an der FU Berlin gehörte.
  2. Magisterarbeit zur Geschichte des DIN, 1976 veröffentlichte der Beuth-Verlag Buders Magisterarbeit mit dem Titel „Das Verhältnis von Dokumentation und Normung von 1927 bis 1945 in nationaler und internationaler Hinsicht“. In ganzen neun Ordnern hatte sie Quellenmaterial dazu aufbewahrt!
  3. Forschung und Lehre an der FU, von 1975 bis 1987 war Buder Lehrbeauftragte an der FU und setzte auch hier den Schwerpunkt auf die „Geschichte der Information und Dokumentation“, aber auch auf die Erstellung von Ausbildungskonzepten.
  4. Sammlung zur Dissertation umfasst thematisch die Geschichte von Institutionen im Bereich Information und Dokumentation im Dritten Reich bis in die fünfziger Jahre.

Für einen Einblick in die Geschichte der Deutschen Gesellschaft für Dokumentation (DGD; heute DGI) und des Berliner Arbeitskreis Information (BAK) zwischen 1962-1964 sorgte im Besonderen der Ordner 47. Anhand von ausführlich dokumentierten Protokollen und Briefverkehr lässt sich skizzieren, dass die Bundesregierung 1962 festgelegt hat, Berlin als Zentrum der Kultur und Wissenschaft aufzubauen. Im Dezember 1963 wurde bei einer Besprechung unter den Bestrebungen von „Deutsche Normenausschuss“ (DNA) und der Teilnahme von Professoren der FU und TU, sowie dem Direktor der Treuhandstelle des Patentamtes der „Berliner Arbeitskreis der DGD“ gegründet. Eine der ersten Aktivitäten des heutigen BAK Information bestand in der Veröffentlichung eines Verzeichnis aller Berliner Dokumentationsstellen, welches noch heute als elektronisches Branchenbuch als „Fachinformation in Berlin“ vom BAK herausgegeben wird.

Außerhalb der Erschließungsarbeiten hatte wohl das Team rund um den Wikipedia-Artikel zu Marianne Buder am meisten zu kämpfen. Der eigene Anspruch und die unsichtbare qualitative Messlatte einer online Enzyklopädie wollen schließlich in Einklang mit den vielseitigen Anmerkungen und Vorschlägen der Korrekturleser gebracht werden, ohne dabei die Gewichtung einzelner Aspekte aus Buders Lebens außer Acht zu lassen. Wir können nun mit ein wenig Stolz verkünden, dass der Wikipedia Eintrag am 24.11.15 um 8.19 Uhr online gegangen ist und Marianne Buder als engagierte Dokumentationswissenschaftlerin einen würdigen Platz in der Riege ihrer männlichen Kollegen erhalten konnte.

https://de.wikipedia.org/wiki/Marianne_Buder

Nichtsdestotrotz gibt es noch genug zu tun, so müssen hier und da Einträge überarbeitet und korrigiert werden, Recherchen angestellt werden, um Ergänzungen vorzunehmen oder Dubletten beseitigt werden. Von weiterer Bedeutung ist jetzt die Planung und Vorbereitung der Abschlusspräsentation am Freitag, wo wir unsere Arbeit der letzten Wochen vorstellen möchten. Und so ziehen wir motiviert in den Endspurt und geben nochmal alles!

 

Henriette Schönenberger