Mastodon Skip to main content

 

Aufgaben und Themen

Der Arbeitskreis Informationskompetenz und Bildung der DGI wurde 2005 gegründet und geht aus der früheren GIB Gesellschaft Information Bildung e.V. hervor. Er führt ihre Aktivitäten inzwischen mit direkter Unterstützung durch einen Auftrag des DGI-Vorstandes aus, der damit diesem Aufgabenfeld eine besondere strategische Bedeutung für die DGI zugewiesen hat.

Informationskompetenz ist die Schlüsselqualifikation der modernen Informationsgesellschaft mit dem Rang einer vierten Kulturtechnik. Eine frühzeitige Vermittlung tragfähiger Konzepte durch Informationsfachleute, die Entfaltung der Informationskompetenz in der Schul- und Berufsbildung, sowie der Transfer der Kenntnisse in die Gesellschaft sind – aus Sicht der Informationsexperten der DGI – für eine erfolgreiche Berufskarriere und die informationelle Selbstbestimmung der Bürger in Deutschland unverzichtbar. Der Erwerb dieser Fähigkeit ist die Basiskompetenz für jeden mündigen Menschen in einem demokratischen Gemeinwesen. Die Sensibilisierung junger Bürger ist Voraussetzung für die Achtung demokratischer und ethischer Werte im Zeitalter allgegenwärtiger IKT.

Mitglieder des Arbeitskreises treffen sich regelmäßig zu Erfahrungsaustauschrunden, haben diverse Kontakte zur Vernetzung der laufenden Aktivitäten (z.B. mit der Kommission des dbv „Bibliothek und Schule“) sowie zur Kooperation bei der Förderung von Projektvorhaben (z.B mit dem Arbeitskreis „Informationskompetenz Unternehmen“) gepflegt. Sie berichten regelmäßig in der Fachöffentlichkeit.

Auf die Initiative des Arbeitskreises gehen zwei Web-Angebote im Rahmen des Portals „Deutscher Bildungsserver“ zurück:

  1. das Subportal „Informationskompetenz in Schulen“ auf dem Deutschen Bildungsserver (DBS)
  2. das Online Lehr-Lern-Modul zur Informationskompetenz Das Inforadar für die Primarstufe

Hintergrundinformationen zu den geplanten Maßnahmen zur Förderung von Informationskompetenz in der Bildung finden Sie als Präsentationsfolien sowie bei der Denkschrift Informationskompetenz Bildung der DGI.


Publikationen

Auf die Initiative gehen zwei Web-Angebote im Rahmen des Portals „Deutscher Bildungsserver“ zurück.
Anfang Oktober 2008 wurde das Subportal „Informationskompetenz in Schulen“ auf dem Deutschen Bildungsserver (DBS) online gestellt. Nach projektgefördertem Aufbau wird das Portal inzwischen von der Redaktion des DBS ausgebaut und gepflegt. Durch die Einbindung in den stark frequentierten Themenbereich „Schule“ im DBS ist das Unterportal gut sichtbar und weist gute Nutzungszahlen auf.

Das Online Lehr-Lern-Modul zur Informationskompetenz „Das Inforadar“ für die Primarstufe liegt seit Frühjahr 2009 online vor.Neben dem Deutschen Bildungsserver tritt hier als Kooperationspartner auch „Schulen ans Netz“ bzw. „Lehrer-Online“ hinzu.

Eine aktuelle Übersicht über das Feld bietet die 2009 erschienene Online Publikation von Harald Gapski und Thomas Texter: Informationskompetenz in Deutschland
Die Zeitschrift „Computer und Unterricht“ hat ihr Heft 74 im 2. Quartal 2009 dem Thema „Informationskompetenz“ gewidmet. Enthalten ist auch folgender Beitrag: Alexander Botte: Informationskompetenz und Schule, S. 56ff.

Kontakte

Prof. Dr. Matthias Ballod
Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg
Lehrstuhl für Didaktik der deutschen Sprache und Literatur
Luisenstraße 2, 06099 Halle (Saale)
Telefon (Zentrale) +49 (0)345 55 20 ..
Fax +49 (0)345 55 27 ..
E-Mail:matthias.ballod@germanistik.uni-halle.de

Dr. Luzian Weisel
Fachinformationszentrum Karlsruhe
STN International
Hermann-von-Helmholtz-Platz 1
76344 Eggenstein-Leopoldshafen
Telefon +49-7247-808-531
E-Mail: luzian.weisel@fiz-karlsruhe.de


Positionspapier der DGI-Fachgruppe Bildung und Informationskompetenz

Im Spannungsfeld von Künstlicher Intelligenz und Bildung

Anwendungen der Künstlichen Intelligenz (KI) stehen vor den Toren unserer Bildungsinstitutionen oder haben sie bereits passiert. Diese Entwicklung gilt es kritisch-konstruktiv zu begleiten, denn:

1. KI im Bildungswesen ist per se weder gut noch schlecht. Die fortschreitende Digitalisierung erzwingt jedoch eine Bewertung der Möglichkeiten und Grenzen von KI-Technologien im und für den Bildungsbereich – und dies immer wieder aufs Neue.

2. „Automation der Entscheidung“ als grundlegende Funktionalität der KI-Technologien führt zu einem herausforderndem Verlust von persönlicher Autonomie, der eine kritische Neubewertung der Mensch-Maschine-Interaktion vor dem Hintergrund einer demokratischen Gesellschaft erfordert.

3. Die Bewertung der Rolle von KI in Bildungsprozessen und -institutionen muss dabei die dynamischen Veränderungen durch die Digitalisierung in den Blick nehmen und zugleich Zukünftiges antizipieren. Dies bedeutet vor allem, KI-Algorithmen nicht nur anhand technischer Leistungsfähigkeit zu bewerten, sondern gesellschaftliche Auswirkungen ihrer Anwendung einzubeziehen. Daher müssen ethische Aspekte und Datenschutz ebenso wie relevante Erkenntnisse aus der Maschine-Mensch-Interaktion in die Bildungsdebatte einfließen.

4. KI im Bildungsbereich erfordert kontinuierliches gemeinsames „Gestalten statt Verwalten“! Künstliche Intelligenz ersetzt nicht die menschliche Intelligenz, sondern bedarf deren kontinuierlichen Kontrolle.

5. Der sinnhafte pädagogische Einsatz sowie der Umgang, auch das Wahrnehmen von KI-Technologien erfordert spezifische Fähigkeiten (cognitive literacy), die im Sinne einer Ausweitung des Konzepts der Informationskompetenz (information literacy) bereits in der Schule eingeübt werden müssen.

6. Die bisherige Geschichte der Lehrmedien warnt davor, die Technologie als Ausgangspunkt der Entwicklung zu setzen, diese Rolle müssen vielmehr Ziele und Aufgaben von Bildung einnehmen. Zentral ist daher die Forderung, dass die pädagogischen oder unterrichtlichen Ziele den möglichen und sinnvollen Einsatz von KI definieren und nicht umgekehrt.

7. Der Einsatz von KI-Anwendungen im Feld des Lernens umfasst viele Bereiche: Learning Analytics, Open Educational Resources, Gamification, adaptive und automatisierte Lern- und Testverfahren. Im Bereich von Individualisierung und Differenzierung von Lernprozessen liegen große Potenziale für KI-Anwendungen, wobei die sozial-affektiven Aspekte gemeinsamen Lernens nicht vernachlässigt werden dürfen.

8. Für den Einsatz von KI in der Bildung ist ein gesamtgesellschaftliches Konzept zu entwickeln, das in konkreten Bildungskontexten erprobt und optimiert werden kann. Dazu bedarf es eines breiten öffentlichen Diskurses, an dem alle Akteure zu beteiligen sind. Bildungspolitik und Bildungsadministration sind aufgefordert, diesen Prozess dezentral zu organisieren.

9. Aus Sicht der Informationswissenschaft und Informationspraxis gilt also:

Keine Künstliche Intelligenz ohne Informationskompetenz!


Aktivitäten im Jahr 2021

Bericht von Prof. Dr. Luzian Weisel

Facharbeit

Die Aktivitäten der Fachgruppe in Bildung, Forschung und Lehre wurden wie im Vorjahr stark durch die Covid-19-Lockdownwellen beeinflusst, sobald diese auf persönlichen Begegnungen auf Tagungen oder Teilnahmen an Fortbildungsveranstaltungen beruhten. Digitale Plattformen (Skype, Zoom, BigBlueButton, WebEx etc.) ermöglichten den persönlichen Erfahrungsaustausch sowie die Teilnahme an Fortbildungsformaten, die die Inhalte der Arbeit der Fachgruppe unterstützten und bewarben und somit die Ziele der Fachgruppe beförderten.

Veranstaltungen und Termine

Im Rahmen der Studie „Informationskompetenz und Demokratie (IDE)“ der Universität Hildesheim  zur Informationskompetenz nahm der Berichterstatter in 2021 an einer Delphi-Studie teil, die zum Ziel hatte, die Ergebnisse der ersten Befragungsrunde und Experteninterviews aus dem Vorjahr einzuschätzen, welche Probleme und Bedarfe Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Informationskompetenz sehen und welche Lösungsansätze gewonnen wurden. Eine weitere Veranstaltung an der Universität Hildesheim widmete sich am 02.07.2021 den „Interdisziplinären Forschungszwängen zu Wissenschaftskommunikation und Informationsverhalten in der Corona-Pandemie“. Mit der Teilnahme an der InfoCoP verbunden war ein fruchtbarer Austausch mit Expert*innen aus den Bereichen der Linguistik, Informationswissenschaft, Informatik, Medien- und Kommunikationswissenschaft, Psychologie, Sozialwissenschaft, Politikwissenschaft und Publizistik aus verschiedenen Ländern.

Der Berichterstatter nahm anlässlich des DGI-Forums Wittenberg am 28.10.2021 an einer Gesprächsrunde „Schule, Lehrerbildung und Information Professionals“ teil. Es wurde das Thema der Tagung „Informationsvermittlung in den Zeiten der Distanz“ aus Sicht der Schule, der Hochschule und der Informationspraxis erörtert. Entlang der persönlichen Erfahrungen während der Pandemie wurde sich zu Themen wie Informationsdidaktik, pädagogische Konzepte und Herausforderungen des Distanzunterrichts ausgetauscht.

Nachwuchsförderung

Die regelmäßigen Besuche an den Ausbildungseinrichtungen für den Informationsnachwuchs konnten auch in 2021 – pandemiebedingt – nicht fortgesetzt werden. Im Fachbereich Media an der Hochschule Darmstadt wurde im Rahmen des Lehrmoduls „Information Behavior“ mit Studierenden im 2. Fachsemester die Notwendigkeit der Förderung von Informationskompetenz als wesentliches Element der hochschulischen Ausbildung, einer guten wissenschaftlichen Praxis sowie der beruflichen Weiterbildung eingeübt.

Schon traditionell unterstützte der Berichterstatter in 2021 wieder die Stiftung Jugend forscht e. V. durch die Jurortätigkeit beim Regionalwettbewerb der Südpfalz in Landau.

Networking

Das Präsidium der Deutschen Meteorologischen Gesellschaft e. V. (DMG) gründete am 26.10.2021 den Fachausschuss Klimakommunikation (FA KlimaKom). „Es wird in den kommenden Jahren nicht mehr nur entscheidend sein, dass wir Entwicklungen im Klimasystem kommunizieren, sondern auch wie wir dieses tun.“ (Prof. Dr. Clemens Simmer, Vorsitzender der DMG). Die DMG stärkt damit ihre Rolle als sachorientierter Kommunikator im Spannungsfeld Politik, Wissenschaft und Öffentlichkeit, um der fundamentalen Bedeutung des anthropogenen Klimawandels Rechnung zu tragen.

Faktenbasierte und qualitätsgeprüfte Information ist dabei Voraussetzung für Vertrauensbildung und eine gelingende Klimakommunikation.  Damit wird die DMG in den gegenwärtigen Zeiten von Fake News, Filterblasen und Verschwörungserzählungen für Wissenstransfer in die Zivilgesellschaft und Orientierung der Bürger sorgen, einen Beitrag zur Informationskompetenz leisten und auch als wissenschaftliche Fachgesellschaft an Reputation gewinnen.

Wie Informationskompetenz für Bildung, Beruf und Gesellschaft „geht“ und „nützt“, das ist seit vielen Jahren die Leitidee der DGI, Kernkompetenz sowie Kerngeschäft unserer Fachleute –  insbesondere in der Fachgruppe IK Bildung.

Zu den Gründungsmitgliedern des FA zählt deshalb auch der Berichterstatter. Als Fachgesellschaft und Fachgruppe sind wir somit aufgerufen, mit unserem gesellschaftspolitischen Anliegen beim Aufbau des Fachausschusses an einer gelingender Klimakommunikation mitzuwirken – und von der Sichtbarkeit der Aktivität sowie der Reputation der Fachgesellschaft DMG zu profitieren!

Angedacht ist die Organisation von Veranstaltungen für Klimaforschende für eine gelingende Kommunikation mit Öffentlichkeit und Medien unter Mitarbeit von Expertinnen und Experten aus den Verhaltens- und Bildungswissenschaften, der Kommunikations­forschung sowie dem Journalismus und der Informationspraxis. Zum Einstieg nahm der Berichterstatter am 25.11.2021 per WebEx mit knapp 300 weiteren Gästen an der 14. Klimatagung „Klimakommunikation“ des Deutschen Wetterdienstes (DWD)  in Offenbach teil.

Ein erstes gemeinsames „Produkt“ noch vor Etablierung des Fachausschusses stellt die Definition der Klimakommunikation im Wetter- und Klimalexikon des Deutschen Wetterdienstes dar. Zu finden ist in der Formulierung zwar nicht „Informationskompetenz“ aber der folgende Kernsatz: „Faktenbasierte und qualitätsgesicherte Information ist dabei Voraussetzung für Vertrauensbildung und gegenseitige Verständigung.“

Wie in den Vorjahren kooperierten Mitglieder der Fachgruppe mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Open Science“. Mit dem Institut für Informationskompetenz und Informationsinfrastruktur (IKIS) mit Sitz in Wien wurde der seit Jahren gepflegte monatliche Erfahrungsaustausch fortgeführt.


Aktivitäten im Jahr 2020

Bericht von Prof. Dr. Luzian Weisel

Facharbeit

Die Aktivitäten der Fachgruppe in Bildung, Forschung und Lehre wurden ab Mitte März 2020 abrupt durch den umfänglichen Covid-19-Lockdown ausgebremst, sobald diese auf persönlichen Begegnungen auf Tagungen oder Teilnahmen an Fortbildungsveranstaltungen beruhten. Im Laufe des Jahres vollzog sich der Umstieg auf virtuelle Formate, sodass zumindest der persönliche Erfahrungsaustausch sowie Fortbildungsformate mittels Zoom, BigBlueButton oder weiteren Videokonferenzplattformen ermöglicht wurden.

Ein Schwerpunkt bildete 2020 der Rückblick auf die Fortschritte (und Hemmnisse) bei der Förderung von Informationskompetenz in Bildung, Beruf und Gesellschaft – gut 10 Jahre nach der DGI Denkschrift „IK im Bildungssektor“ sowie dem gemeinsamen Positionspapier „Medien- und Informationskompetenz – immer mit Bibliotheken und Informationseinrichtungen!“ von Bibliothek & Information Deutschland (BID). Zweiter Schwerpunkt war die Unterstützung und Bewerbung von sowie Teilnahme an Veranstaltungen, die die Ziele der Fachgruppe beförderten.

Veranstaltungen und Termine

Anlässlich des Workshops Informationswissenschaftliche Forschung im institutionellen Zusammenhangdes Hochschulverbandes Informationswissenschaft stellten am 03.02.2020 im Institut für Bibliotheks- und Informationswissenschaft (IBI) der Humboldt Universität zu Berlin neue und traditionelle Standorte aus der Region DACH ihre Schwerpunkte in Forschung und Lehre vor. Themen mit Bezug zur Arbeit der Fachgruppe waren hier Konzepte und Erfahrungen zum  Informationsverhalten sowie zur Information/Data Literacy.

Im Rahmen des LEARNTEC-Kongresses in Karlsruhe gab Prof. Matthias Ballod, Sprecher der Fachgruppe, am 30. Januar 2020 in einem Special „Didaktische Grundfragen kritisch beleuchtet“ einen Impulsvortrag mit dem Titel „Veni – vidi – video: Der Siegeszug der Online-Tutorials aus didaktischer Sicht“. Eine weitere schon traditionelle besuchte Veranstaltung war zum selben Datum der Medienkompetenztag des Stadtmedienzentrums Karlsruhe. Unter dem diesjährigen Motto „Herausforderung Digitalisierung – Industrie 4.0 & Schulische Bildung von morgen“ versammelten sich über 420 (Vorjahr: 350) im schulischen Geschehen Engagierte. Der Tag lieferte aktuelle Einblicke in die Herausforderungen der Digitalisierung innerhalb und außerhalb des Bildungsbereichs.

Der Nachmittag des Medienkompetenztages bot wieder Raum für eine interessante Auswahl paralleler Workshops/Arbeitsgruppen und Panels des Forum school@LEARNTEC sowie einen Rundgang und den Informationsaustausch in den Messehallen bei den Anbietern für Lösungen der Digitalen Bildung in Schule und Hochschule“  und der Beruflichen Bildung.

Digitale Bildung stand Ende Oktober auch im Fokus der Eröffnung des Akademischen Jahres der Pädagogischen Hochschule Karlsruhe. Per Livestream wurden drei Neuberufene aus der Sprachdidaktik, der Erziehungs- sowie Kognitionswissenschaft zum Schwerpunkt Bildungsforschung und Lehrerbildung ins Gespräch gebracht.

Mitte November nahm der Berichterstatter an der Studie „Informationskompetenz und Demokratie (IDE)“ der Universität Hildesheim  zur Informationskompetenz teil. In einer Online-Befragung wurde erhoben, welche Probleme und Bedarfe Bürgerinnen und Bürger in Bezug auf Informationskompetenz sehen und wie Informationskompetenz gefördert werden kann.

Ende November fand per Zoom eine interessante Webkonferenz der Friedrich-Ebert-Stiftung zum Thema „Populismus, Fake News, Lügenpresse – Herausforderungen politischer Bildung an Schulen“.  Es zeigte sich ein starker Bezug zur Notwendigkeit der Förderung von Informationskompetenz in der Zivilgesellschaft.

Nachwuchsförderung

Die regelmäßigen Besuche an den Ausbildungseinrichtungen für den Informationsnachwuchs konnten in 2020 – pandemiebedingt – nicht fortgesetzt werden. Im Fachbereich Media an der Hochschule Darmstadt wurde im Rahmen eines neuentwickelten Lehrmoduls „Information Behavior“ mit Studierenden im 2. Fachsemester auf Distanz die Notwendigkeit der Förderung von Informationskompetenz als wesentliches Element der hochschulischen Ausbildung, guter wissenschaftlicher Praxis sowie der beruflichen Weiterbildung eingeübt.

Schon traditionell unterstützte der Berichterstatter in 2020 wieder die Stiftung Jugend forscht e. V. durch die Jurortätigkeit beim Regionalwettbewerb der Südpfalz in Landau.

Networking

Wie in den Vorjahren kooperierten Mitglieder der Fachgruppe mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Open Science“. Bei einem Präsenz-Workshop an der TIB in Hannover zur Fortschreibung des Verbundes wurde im Januar die Bedeutung der Informationskompetenz für Open Science im entsprechenden Antrag präzisiert.

Mit dem Institut für Informationskompetenz und Informationsinfrastruktur (IKIS) mit Sitz in Wien wurde der monatliche Erfahrungsaustausch fortgeführt.

Publikation

Weisel, L. (2020). „Herr Weisel, wie steht’s mit den Kompetenzen beim Umgang mit Information?“

Interview. gfwm newsletter, 18.05.2020. 2. Quartal 2020 17. Jahrgang, Nr. 96 ISSN 1864-2098.

Aktivitäten im Jahr 2019

Bericht von Prof. Dr. Luzian Weisel

Die Förderung von Informationskompetenz hat in der Schul- und Berufsbildung, der Hochschulforschung, in den außeruniversitären Wissenschaftseinrichtungen sowie der forschenden Industrie Fahrt aufgenommen. Den interessierten Bürger erreichen seit einigen Jahren Werbebotschaften des öffentlich-rechtlichen Rundfunks und Fernsehens. So „sieht man mit dem Zweiten“ z. B. „nicht nur besser“, sondern hat mit dem politischen Magazin Frontal21 sogar noch die „die volle Informationskompetenz“. An der Universität Hildesheim erforschen  im Rahmen eines „Zukunftsdiskurses“ Informationswissenschaftler zusammen mit Sprachwissenschaftlern die Interdependenzen von Informationskompetenz und Demokratie.

Facharbeit

Ein Schwerpunkt der Aktivitäten der Fachgruppe bildete im Berichtszeitraum die Bekanntmachung des Positionspapiers „Im Spannungsfeld von Künstlicher Intelligenz und Bildung – Keine KI ohne IK!“. Es wurde ein Projektantrag Zukunftsdialog: Künstliche Intelligenz in der Bildung (ZKIB)“ beim BMBF im Rahmen des Wissenschaftsjahres zur Künstlichen Intelligenz eingereicht. Damit verbunden waren die Aufnahme der formulierten Thesen in eine Umfrage, die Programmgestaltung sowie die Einwerbung von Referenten für das DGI-Forum Wittenberg „KI macht Schule“ im September 2019. Den interessierten Lesenden werden die Ergebnisse der Tagung mit den Fachbeiträgen und ein kommentierender Rückblick mit Verweis auf die Videos zu den Vorträgen zum Studium empfohlen.  

Veranstaltungen und Termine

„Wissen und Information durch digitale Bildung besser erfahrbar machen“. Das war das Motto der LEARNTEC in Karlsruhe, „Europas Leitmesse für digitale Bildung“, die in 2019 nach Auskunft der Veranstalter mit einem Rekordergebnis von 11.600 Besuchern (2018: ca. 10.000) schloss und an welcher Mitglieder Fachgruppe aktiv teilnahmen. Im Rahmen des Fachkongresses gab Prof. Matthias Ballod, Sprecher der Fachgruppe, am 30. Januar 2019 in einer interaktiven Session „Wie sieht die Didaktik von Morgen aus?“ einen Impulsvortrag mit dem Titel „E-Didaktik: Budenzauber oder Zauberbude?“

Eine weitere schon traditionelle Veranstaltung war am 31. Januar 2019 der Medienkompetenztag des Stadtmedienzentrums Karlsruhe. Unter dem diesjährigen Motto „Weitere Schritte in die digitale Zukunft: Digitale Intelligenzen & Schwerpunkt: Karlsruher Schulen auf dem Weg nach morgen“ versammelten sich über 350 (Vorjahr: 300) Lehrer, Schulleiter, schulische Medienberater, Schulamtsleiter, Verlagsvertreter und Mitarbeiter von Ämtern der Landes- oder Kreisebenen. Der Medienkompetenztag gab Einblicke in aktuelle Entwicklungen der Digitalisierung der Schulbildung.

„KI-, Algorithmen und maschinelles Lernen gehen uns alle an – Wir brauchen breite Algorithmen-Kompetenz auf allen Ebenen!“ – dies der Appell von Ralph Müller-Eiselt, dem ersten Impulsredner und Senior Expert „Taskforce Digitisation“ von der Bertelsmann Stiftung. Mit seinem kurzweiligen Beitrag wollte er einen Anstoß geben „zu einer Debatte über Ziele, Umsetzung, Vielfalt und teilhabeförderliche Rahmenbedingungen algorithmischer Systeme, um gesellschaftliche Risiken zu minimieren und die Chancen für Mensch und Gemeinschaft besser zu nutzen“. Im zweiten Impuls  „Jugendmedienschutz 2.0 durch künstliche Intelligenz“  zeigten Patrick Schneider und Max Schumacher, zwei junge KI-Experten der Kitext GmbH, Frankfurt, anschaulich anhand Privalino einen Algorithmus, der durch die Analyse der Online-Kommunikation von Kindern erkennt, ob jemand versucht, ein Kind sexuell zu belästigen. Mit WhatsSafe bietet das Startup eine entsprechende Plattform für sicheres Chatten von Kindern an. Seán Ó Grádaigh, Lecturer in Education, Coordinator of mobile Technologies in ITE, School of Education National University of Ire-land/NUI Galway, präsentierte mit seinem Beitrag Mobile Technologies in Teachers’ Education and in the Classroom“ Irlands Weg, in Schulen digitale Medien und mobile Technologien erfolgreich im Unterricht und in der Lehrerbildung einzusetzen: in 80% aller irischen Schulen würden iPads (und nur iPads!) eingesetzt. Irland habe keine Schullehrbuchtradition!

Der Nachmittag des Medienkompetenztages bot traditionell Raum für eine interessante Auswahl paralleler Workshops/Arbeitsgruppen und Panels des Forum school@LEARNTEC sowie einen Rundgang und den Informationsaustausch in den Messehallen bei den Anbietern für Lösungen der Digitalen Bildung in Schule und Hochschule“  und der Beruflichen Bildung.

Die 10. eQualification fand am 25. und 26. Februar 2019 im World Conference Center Bonn statt. Die Tagung stand unter dem Querschnittsthema “Lernen und Beruf digital verbinden”.  Im Rahmen der Statuskonferenz, zu der die Projekte des BMBF-Förderprogramms “Digitale Medien in der beruflichen Bildung” eingeladen werden, tauschten sich über 400 Teilnehmende aus ganz Deutschland zu ihren Erfolgen und Herausforderungen in der Projektarbeit aus. Das Programm sowie Vortrags-, Projektlupen- und Workshop-Präsentationen sind hier zu finden. Unter dem Hashtag #equalification wurde intensiv getwittert. Via DGI-Twitter-Kennung und in persönlichen Gesprächen äußerte sich auch dieses Jahr wieder die Vertretung der DGI, sobald Fragen der Förderung der Informationskompetenz berührt wurden.

Am 10. Mai 2019 fand im DIPF| Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, Frankfurt am Main, die international ausgerichtete „Conference on Learning Information Literacy across the Globe“ mit 70 Teilnehmenden statt. Tamara Heck, Luzian Weisel und Sylvia Kullmann wollten mit ihrem Vortrag und FachbeitragInformation literacy (IL) and its interplay with AI“ eine Diskussion innerhalb des IL-Fachcommunity darüber anstoßen, wie der IL-Unterricht die Lernenden auf die neue Ära der Künstlichen Intelligenz (KI) vorbereiten muss. Es wurde diskutiert, ob die IL-Lehrkonzepte angepasst werden müssen, um die KI-Kompetenz zu fördern, und darüber hinaus, wie das IL-Lehrkonzept von den Entwicklungen der KI profitieren kann. Ausgehend von einer Bestandsaufnahme der KI in der Bildung wurden aktuelle Ideen der KI-Technologie und -Anwendungen vorgestellt und in Bezug auf IL-Lehrkonzepte diskutiert.  Die Vorträge der Tagung und die Präsentationen der Keynotes sind über die Konferenz-Website frei zugänglich. Ein Bericht zur Tagung ist in der IWP erschienen.

Der Fortbildung diente der gemeinsam von der DGI mit Wikimedia geplante und am 16. Mai 2019 in den Räumen des DIPF in Frankfurt abgehaltene Wikipedia-Workshop, in dem praktische Tipps für das Verfassen oder Bearbeiten von Wikipedia-Artikeln vermittelt wurden. Unter der Moderation des Frankfurter „Wikipedianers“ Jens Best wurden informationskompetent-relevante Themen wie z. B. die Verhinderung von „Fake News“ und die Maßnahmen zur Sicherung von Qualität durch Autoren und Supervisoren behandelt.

Mitglieder der Fachgruppe nahmen mit Beiträgen und als Gäste zum 15.Juli 2019 am „8. Potsdamer I-Science Tag teil. Diese Veranstaltung an der FH Potsdam setzte sich – so die Ansage der beiden Initiatoren Prof. Dr. Antje Michel und Prof. Dr. Stephan Büttner, Fachbereich Informationswissenschaften thematisch mit den Konzepten „Data Literacy“ und „Information Literacy“, mit deren Beziehung zueinander, mit ihrer wissenskulturellen Spezifik sowie mit Konzepten ihrer Vermittlung auseinander“. Unter dem Motto „DaiLy Digital – Data & Information Literacy“  konnten Expertinnen und Experten aus dem In- und Ausland gewonnen werden, die einen grundlegenden Überblick und Diskussionsansatz zu den drängenden Fragen, Herausforderungen und Perspektiven gaben. Ein Tagungsbericht ist in b.i.t. online erschienen.

Politikberatung

Auf Einladung von Ministerpräsident Winfried Kretschmann nahm Herr Weisel für die DGI am 07. November 2019 am Medienpolitischen Kongress der Landesregierung Baden-Württemberg in Stuttgart teil. 350 geladene Gäste, darunter 40 bundesweit bekannte  Rednerinnen und Redner aus den Bereichen Medien, Wissenschaft und Politik (z. B. Bettina Schausten, Robert Habeck, Thea Dorn, Markus Beckedahl oder Julian Nida-Rümelin) sollten die Gelegenheit erhalten, „die Folgen des Medienwandels vielschichtig und interdisziplinär ergründen“ zu können. Diskutiert wurde unter anderem über die Bedeutung von sozialen Medien für die Meinungsbildung oder wie lukrative Geschäftsmodelle entwickelt und gleichzeitig anspruchsvolle Inhalte ausgetauscht werden können. Die Landesregierung will den Qualitätsjournalismus stärken – als Gegengewicht zu zunehmender Hetze und Hass im Internet. Der Tübinger Medienwissenschaftler Bernhard Pörksen schlug vor, das Fach Medienkompetenz in den Schulen zu unterrichten. Medienmündigkeit im digitalen Zeitalter – hier schließt sich der Kreis zu den Zielen der DGI und den Aktivitäten der Fachgruppe. Die Veranstaltung stieß auf ein großes Interesse in Presse, Funk und Fernsehen sowie in den Sozialen Medien.

Nachwuchsförderung

Die regelmäßigen Besuche an den Ausbildungseinrichtungen für den Informationsnachwuchs wurden in 2019 fortgesetzt. In Vorträgen für Studierende in Leipzig, beim DGI-Zertifikationslehrgang Informationsassistenz in Frankfurt, sowie im Fachbereich Media im Rahmen dreier Lehrseminare wurde die Rolle und das Engagement der DGI bei der Förderung von Informationskompetenz als wesentliches Element der hochschulischen Ausbildung sowie der beruflichen Weiterbildung erläutert.

Auch 2019 unterstützte Herr Weisel die Stiftung Jugend forscht e. V. durch die Jurortätigkeit beim Regionalwettbewerb der Südpfalz in Landau.

Networking

Wie in den Vorjahren kooperierte die DGI über Mitglieder der Fachgruppe bei Fragen der Informationskompetenz in der Wissenschaft mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Open Science“. Die Förderung der Informationskompetenz sowie die Vermittlung des Nutzens für Open Science ist ein zentrales fachpolitisches Anliegen und wurde in Gremiensitzungen transportiert.

Mit dem Institut für Informationskompetenz und Informationsinfrastruktur (IKIS) mit Sitz in Wien wurde  der monatliche Erfahrungsaustausch per Videokonferenz fortgeführt.

Dem Informationsaustausch dienten auch die Teilnahmen von Herrn Weisel an den „Steilvorlagen für den Unternehmenserfolg“ anlässlich der Frankfurter Buchmesse im Oktober 2019 sowie an der Öffentlichen Arbeitssitzung der „Gemeinsamen Kommission Informationskompetenz“ von VDB und dbv auf dem Bibliothekskongress Leipzig im März 2019. Bei dieser Gelegenheit wurde die Idee ventiliert, 20 Jahre nach der Stefi-Studie einen neuen Anlauf zu unternehmen, studentisches Informationsnutzungsverhalten empirisch zu untersuchen. Herr Weisel berichtete hier von den Erfahrungen der DGI und bot die Kooperation an.

Publikation

Weisel, L. (2019). Learntec 2019: Wissen und Information durch digitale Bildung besser erfahrbar machen. IWP 70(2-3), S. 145-146. DOI: https://doi.org/10.1515/iwp-2019-2004

Weisel, L. (2019). DalLy Digital – Data &  Information Literacy” – Bericht vom 8. Potsdamer I-Science Tag 2019. b.i.t. online, 22 (2019) Nr. 6, S. 544-545. https://www.b-i-t-online.de/heft/2019-06-reportage-weisel.pdf

Heck, T., Kullmann, S. and Weisel, L. (2019). Information literacy and its interplay with AI. Conference Learning Information Literacy across the Globe 2019, 10.05.2019, Frankfurt, https://informationliteracy.eu/conference/

Aktivitäten im Jahr 2018

Bericht von Prof. Dr. Luzian Weisel

Veranstaltungen und Termine

Als zentrale Aktivität in 2018 veranstaltete die DGI-Fachgruppe Bildung und Informationskompetenz im Vorfeld zu den 7. DGI-Praxistagen in Frankfurt am 8.11. unter dem Motto „Künstliche Intelligenz – was kann sie für die Bildung leisten?“ eine öffentliche Sitzung. Ziel war es, im Kreis Interessierter aus Bildungstheorie und Bildungspraxis einen offenen, diskursiven Gedankenaustausch anzuregen. Aus den Impulsbeiträgen von sechs Experten von PwC, dem DIPF | Leibniz-Institut für Bildungsforschung und Bildungsinformation, der Technischen Informationsbibliothek (TIB), dem ZBW – Leibniz-Informationszentrum Wirtschaft sowie der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg wurden in der nachfolgenden Diskussion zentrale Eckpunkte und Forderungen destilliert, die im Blick auf das Thema des Wissenschaftsjahres 2019 „Künstliche Intelligenz“ in einem Positionspapier „Im Spannungsfeld von Künstlicher Intelligenz und Bildung – Keine KI ohne IK! skizziert wurden.

Schon traditionell gestaltete sich die Teilnahme am Medienkompetenztag des Stadtmedienzentrums Karlsruhe, der am 1. Februar 2018 im Rahmen der Learntec in den Karlsruher Messehallen stattfand. Unter dem Motto „Die Vorhersage: Heiter bis wolkig … Leben & Lernen im Zeitalter intelligenter Clouds versammelten sich über 300 Lehrer, Schulleiter, schulische Medienberater, Schulamtsleiter und Mitarbeiter auf Landes- oder Kreisebene. In seinem Grußwort kündigte Joachim Frisch, Leiter des Schul- und Sportamtes der Stadt Karlsruhe, erste Maßnahmen im Rahmen des Projektes „IT-moderne Schule: Konzept zur Digitalisierung der Karlsruher Schulen“ an, welches das Stadtparlament im Januar 2018 zur Realisierung „durchgewunken“ hat. Das Investitionsvolumen beträgt hierbei einmalig rund 15 Millionen Euro, verteilt auf fünf Jahre, weiterhin jährlich rund 2,6 Millionen sowie Betriebskosten von knapp 166.000 Euro. Damit wird vor Ort die notwendige Infrastruktur mit Anbindung aller Schulen an das Glasfasernetz geschaffen. Karlsruhe ist damit Vorreiter in Baden-Württemberg und im Bund – in Sachen Digitalpakt Deutschland. Für die Fachgruppe der DGI saß Luzian Weisel als Fachberater in dem von Oberbürgermeister Dr.  Frank Mentrup initiierten Projektbeirat.

Welche Konsequenzen hat der technologische Wandel in Richtung Industrie 4.0 für das Leben in der Zukunft? Der IT-Experte und „Technical Leader Internet of Things and Industrie 4.0“, IBM Deutschland,  Hans-Joachim Köppen, gab einen − reichlich positivistisch gefärbten − Einblick in die “Garküchen des technologischen Wandels”  nicht nur der IBM. Der Erziehungswissenschaftler Olaf-Axel Burow, emeritierter Professor der Universität Kassel, nahm diese Entwicklungen auf und skizzierte in seinem Beitrag „Bildung 2030. Sieben Trends, die die Schule revolutionieren“ Anforderungen an eine Schule der Zukunft. „Erklärvideos und mehr – Das inklusive Unterrichtskonzept Ivi-Education“. Im Vortrag von Marcus von Amsberg, Lehrer aus Hamburg und Gründer von lvi-Education wurde anschaulich  gezeigt, wie Unterricht mithilfe von digitalen und analogen Medien (z. B. Erklärvideos) so gestaltet werden kann, dass Schüler nicht nur konsumieren, sondern selber aktiv und kreativ werden können.

Im Nachlauf zum Medienkompetenztag sowie beim Rundgang durch die Ausstellung gab es die Gelegenheit, mit den Beitragenden sowie mit Anbietern von Lösungen zur wissenschaftlichen und beruflichen Weiterbildung über die Wirksamkeit informationskompetenten Verhaltens (sowie von Aktivitäten der Fachgruppe) ins Gespräch zu kommen.

Unter dem Motto „eQualification 2018 – Lernen und Beruf digital verbinden“ fand Anfang März in Berlin das jährliche Statustreffen der Projekte statt, die im Programm „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ des BMBF gefördert werden oder wurden. Zielgruppen des Programms  sind „Bildungspersonen“ in Firmen und Schulen sowie Multiplikatoren in Verbänden, Kammern, bei Bildungsdienstleistern, Verlagen und der Wissenschaft. Ziele der Förderung sind die Entwicklung von praxisnahen Lehr- und Lernkonzepten, innovativen Anwendungsbeispielen für den Einsatz von digitalen Medien, Konzepte zur Stärkung der Medienkompetenz, branchenübergreifende Einsatzpotenziale und Wege für den Transfer in die Berufsbildung. Anwesend waren in Berlin etwa 400 Personen (2017: 300 Personen), die an den zentralen „Impulsvorträgen“, Podiumsdiskussionen, Workshops (120 min) sowie den sog. Projektlupen (60 min) partizipierten und sich bei der Ausstellung der Förderprojekte präsentierten. Unter dem Hashtag #equalification wurde fleißig – und auch kritisch – getwittert. Via DGI-Twitter-Kennung und in persönlichen Gesprächen äußerte sich auch dieses Jahr wieder die Vertretung der DGI, sobald Fragen der Förderung der Medienkompetenz (präziser: Informationskompetenz!) angesprochen wurden.

Wie in den Vorjahren kooperierte die DGI über Mitglieder der Fachgruppe bei „IK für Wissenschaft und Forschung“ mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Open Science“ (ehemals „Science 2.0“). Die Förderung der Informationskompetenz sowie die Vermittlung des Nutzens für Open Science ist ein zentrales fachpolitisches Anliegen und wurde in Gremiensitzungen sowie auf der 5. Open Science Conference im März in Berlin mit zahlreichen Gesprächen transportiert. Ein Tagungsbericht ist in den IWP erschienen.

Auf Einladung der Veranstalter,

  • Stiftung Universität Hildesheim: Institut für Informationswissenschaft & Sprachtechnologie, Prof. Dr. Joachim Griesbaum,
  • Stiftung Universität Hildesheim: Institut für deutsche Sprache und Literatur, Prof. Dr. Elke Montanari,
  • HAW Hamburg: Department Information, Prof. Dr. Dirk Lewandowski,

nahm Herr Weisel für die DGI im Mai an der Veranstaltung  mit dem Titel Förderung von Informationskompetenz in (hoch)schulbezogenen Lernkontexten: Aspekte des Nutzerverhaltens und technisch-strukturelle Faktoren von Informationsmärkten“ teil. Ziel des nicht öffentlichen Workshops mit den 20 Teilnehmenden (Professoren, wissenschaftliche Mitarbeiter, Master-Studierende, Doktoranden, Bibliothekare) aus den Informationswissenschaften, der Wirtschaftsinformatik und Germanistik, von Bibliotheken und Museen, von Leibniz-Einrichtungen sowie von Verbänden war der Informationsaustausch zum Ist-Stand bei der Förderung von Informationskompetenz in Deutschland. Aus der Benennung der Probleme und der Zieldefinition wurden im Laufe der Veranstaltung Maßnahmen und Projektideen destilliert. Für die Fachgruppe der DGI wies Herr Weisel auf die Problematik der fehlenden Begleitung von Forschern in Wissenschaft und Wirtschaft in Sachen Informationskompetenz, aber auch darüber hinausgehend der „data literacy“ – im Blick auf das Forschungsdatenmanagement  – hin.  Die Hochschulstandorte in Deutschland, die den Informationsnachwuchs ausbilden, sollten dringend ihre Curricula entsprechend anreichern und damit auch die Empfehlungen der  Forschungspolitik (z.  B. BMBF,  DFG, WR, HRK, KII, RfII)  annehmen. Zu der Veranstaltung ist ebenfalls in der IWP ein Tagungsbericht erschienen, auf welchen am Ende dieses Dokuments hingewiesen wird.

Politikberatung

Im Namen des DGI-Vorstandes wurde eine Stellungnahme zu einem Diskussionspapier der Europäischen Kommission zu „Fake News and Online Misunderstanding“ abgegeben.

Nachwuchsförderung

2018 fanden – mit einer Ausnahme – keine Besuche der Ausbildungseinrichtungen für den Informationsnachwuchs statt. Dafür wurde am Standort Dieburg im Fachbereich Media im Rahmen dreier Lehrseminare über das akademische Jahr hinweg verstärkt die Rolle und das Engagement der DGI bei der Förderung von Informationskompetenz als wesentliches Element der hochschulischen Ausbildung sowie der beruflichen Weiterbildung akzentuiert. 20 Studierende des Seminarkurses „Informationskompetenz“ nahmen an den o.g. DGI-Praxistagen teil und erstellten als integraler Bestandteil des Informationskompetenz-Kreislaufs und im Rahmen der Erbringung der Kursleistung Praxisberichte.

Auch 2018 unterstützte Herr Weisel die Stiftung Jugend forscht e. V. durch die Jurortätigkeit beim Regionalwettbewerb der Südpfalz in Landau. Problemorientiert erwerben die Jungforscher durch den Umgang mit professionellen Datenbanken Recherche- und Informationskompetenz, eine Qualifikation, die in der heutigen Wissensgesellschaft unverzichtbar ist.

Networking

Mit dem Institut für Informationskompetenz und Informationsinfrastruktur (IKIS) mit Sitz in Wien hat sich ein monatlicher Informations- und Erfahrungsaustausch per Telefon oder Skype etabliert.

Publikation

In unserer Zeitschrift Information – Wissenschaft und Praxis (IWP) wurde auf den IK-Workshop zur Informationskompetenz an der Universität Hildesheim und zu dessen Ergebnissen Bericht erstattet:

Henkel, M. und Weisel, L. (2018). Aspekte des Nutzerverhaltens und technisch-strukturelle Faktoren von Informationsmärkten. Workshop zur Förderung von Informationskompetenz in (hoch) schulbezogenen Lernkontexten am 4. Mai 2018, Universität Hildesheim. IWP, 69(5-6), 293-295. DOI: https://doi.org/10.1515/iwp-2018-0039


Aktivitäten im Jahr 2017

Bericht von Prof. Dr. Luzian Weisel

Anfang 2017 wurde innerhalb der Fachgruppe Bildung und Informationskompetenz eine Community of Practice für Informationskompetenz zur Gründung aufgerufen (Ansprechpartnerin Sylvia Kullmann).

Unter dem Motto „Vom Lernen mit Neuen Medien zum Neuen Lernen mit Medien“ veranstaltete das Stadtmedienzentrum Karlsruhe am 26. Januar 2017 im Rahmen der Learntec 2017 den traditionellen Medienkompetenztag. Anschaulich ging es z. B. beim Vortrag von Professor Frank Thissen Hochschule der Medien Stuttgart zu. Im Tandem mit Valentin Helling von der Alemannenschule Wutöschingen veranschaulichte er die Bedingungen, die für ein erfolgreiches Lernen in der Schule maßgeblich sind. „Kosmetik reicht heute nicht mehr aus, wir müssen vielmehr Schule ganz neu denken“. Im 21. Jahrhundert seien Problemlösungskompetenz, Informationskompetenz, Kreativität, Medienkompetenz, soziale Kompetenzen und eine Art Weltbürgerschaft von zentraler Bedeutung. Herr Weisel nahm in diesem Kontext an weiteren Sitzungen des Projektbeirats “Medienmoderne Schulen in Karlsruhe” teil.

Unter dem Motto „eQualification 2017 – Lernen und Beruf digital verbinden“ fand in Berlin das jährliche Statustreffen von 90 Projekten statt, die gegenwärtig im Programm „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ des BMBF gefördert werden. Zielgruppen sind „Bildungspersonen“ in Firmen und Schulen sowie Multiplikatoren in Verbänden, Kammern, bei Bildungsdienstleistern, Verlagen und der Wissenschaft. Ziele der Förderung sind die Entwicklung von praxisnahen Lehr- und Lernkonzepten, innovativen Anwendungsbeispielen für den Einsatz von digitalen Medien, Konzepte zur Stärkung der Medienkompetenz, branchenübergreifende Einsatzpotenziale und Wege für den Transfer in die Berufsbildung. Anwesend waren in Berlin etwa 300 Personen, die an den zentralen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops partizipierten. Unter dem Hashtag #equal17 wurde fleißig – und auch kritisch – getwittert. Via DGI-Twitter-Kennung und in persönlichen Gesprächen äußerte sich die Vertretung der DGI, sobald Fragen der Förderung der Medienkompetenz (präziser: Informationskompetenz!) angesprochen wurden.

Die DGI kooperierte bei „IK für die Wissenschaften“ mit dem Leibniz-Forschungsverbund „Science 2.0“: Die Förderung der Informationskompetenz sowie die Vermittlung des Nutzens für „Science 2.0“ und „Open Science“ ist ein zentrales fachpolitisches Anliegen. Damit konzentrieren wir uns perspektivisch auf die Zielgruppe Wissenschaft und Forschung. Ergebnisse eine Umfrage im Rahmen des Leibniz-Science 2.0 Verbundprojektes „Open Science in der (Hochschul-) Lehre” zu Open Science und Open Educational Resources in der Lehre wurden auf der „Internationalen Leibniz Open Science Konferenz“ am 21./22. März 2017 in Berlin vorgestellt.

Meeting der Daten-Akademie der Studienstiftung des Deutschen Volkes „Datensouveränität und Datenbesitz“, Karlsruhe, 19. bis 21. Mai 2017: Auf Einladung des Kuratoriumsmitglieds Alfred Schmit und im Austausch mit den jungen Stipendiaten,  mit den Alumni sowie den Referenten konnte Herr Weisel die DGI, die Informations-Kompetenzen und -Aktivitäten vorstellen.

Unter dem Titel „Perspektiven und Potenziale digitaler Medien in der Schule“ bekräftigte baden-württembergische Kultusministerin Dr. Susanne Eisenmann, dass das Land „allen Schülerinnen und Schülern während der Schulzeit die Entwicklung der Kompetenzen ermöglichen will, die für einen fachkundigen, verantwortungsvollen und kritischen Umgang mit Medien und Technologien in der digitalen Welt erforderlich sind“. Wie in den Vorjahren nahmen Frau Christa Rahner-Göhring  und Herr Weisel für die DGI die Gelegenheit zum Networking und zur Politikberatung wahr. Sie wiesen auf dem Bildungskongress des Landes in Stuttgart im Oktober 2017 auf die Notwendigkeit der Ausprägung von  Informationskompetenz von Lehrern und Schülern hin.

In 2017 fanden – mit einer Ausnahme – keine Besuche der Ausbildungseinrichtungen für den Informationsnachwuchs statt. Dafür wurde am Standort Dieburg im Fachbereich Media im Rahmen dreier Lehrseminare über das akademische Jahr hinweg die Rolle der Informationskompetenz als wesentliches Element der hochschulischen Ausbildung sowie beruflichen Weiterbildung akzentuiert.

In unserer Zeitschrift Information Wissenschaft und Praxis (IWP) wurde mit zwei Beiträgen die Bilanz der „IK“-Aktivitäten gezogen:

Weisel, L. (2017). Ten years after–Stand und Perspektiven der DGI‑Initiative für Informationskompetenz, Teil 1 – Sachstand. IWP, 68(4), 246-252. DOI: https://doi.org/10.1515/iwp-2017-0058

Weisel, L. (2018). Ten Years after–Stand und Perspektiven der DGI-Initiative für Informationskompetenz, Teil 2 – Perspektiven. IWP, 69(2-3), 121-128. DOI: https://doi.org/10.1515/iwp-2018-0020


Aktivitäten im Jahr 2016

Bericht von Dr. Luzian Weisel

Das Kernthema Förderung von Informationskompetenz und Vermittlung des Nutzens der DGI wurde 2016 weiter vorangetrieben. Schwerpunkte bildeten im Berichtszeitraum (Feb. 2016–2017) dabei die Aktivitäten zur Konsolidierung der erreichten Ergebnisse in der Schul- und Berufsbildung sowie die Unterstützung der Lehre an Hochschulen. Zahlreiche Gelegenheiten wurden wahrgenommen, um das zentrale Anliegen der DGI in die Fachöffentlichkeit, die Bildungspolitik sowie in die Presse zu tragen.

Networking und Politikberatung: Auch in diesem Jahr nahmen für die DGI Frau Christa Rahner-Göhring sowie Luzian Weisel am 25.10.2016 beim Bildungskongress 2016: Lehren und Lernen im digitalen Zeitalter in Stuttgart teil. Medienbildung wurde in Baden-Württemberg ab dem Schuljahr 2016/17 in allen Fächern und Klassenstufen verbindlich. „Wir brauchen ein Landeskonzept für eine kompetenzorientierte digitale Bildung in der Schule“. Mit diesen Worten begrüßte Wolfgang Kraft, Direktor des Landesmedienzentrums Baden-Württemberg (LMZ) die 450 Gäste in der Stuttgarter Liederhalle. Volker Schebesta betonte die Bedeutung digitaler Bildung: Der Staatssekretär im Ministerium für Kultus, Jugend und Sport ging auf drei zentrale Punkte im Hinblick auf die Digitalisierung im schulischen Bereich ein: der methodisch-didaktische Umgang in Hinblick auf das Lehren und Lernen mit und über digitale Medien, die angemessene Qualifizierung von Lehrkräften sowie die technische Ausstattung der Schulen. In 8 Praxisforen wurden die Erfahrungen zur technischen Ausstattung von Schulen, dem Basiskurs Medienbildung in der Praxis, Medienbildung in den weiterführenden Schulen oder dem „digitalen Lehreralltag“ ausgetauscht.

Die DGI war am 21.11.2016 mit einem Experten an der 1. Sitzung des Projektbeirats “IT Moderne Schulen in Karlsruhe” vertreten. Anhand eines „Werkstattberichtes“ des Stadtmedienzentrums wurden die aktuellen Schwerpunkte des Projektes (z. B. Lernen mit mobilen Endgeräten, Schule als Lernumgebung) vorgestellt. Es zeigte sich, dass Barrieren bei der externen Anbindung von Schulen & benötigte Bandbreiten sowie die interne Vernetzung & WLAN Ausstattungen den digitalen Unterricht behindern.

Unter dem Motto „Vom Lernen mit Neuen Medien zum Neuen Lernen mit Medien” veranstaltete das Stadtmedienzentrum Karlsruhe am 26.01.2017 im Rahmen der Learntec 2017 den traditionellen Medienkompetenztag. Anschaulich ging es z. B. beim Vortrag von Professor Frank Thissen Hochschule der Medien Stuttgart zu. Im Tandem mit Valentin Helling von der Alemannenschule Wutöschingen veranschaulichte er die Bedingungen, die für ein erfolgreiches Lernen in der Schule maßgeblich sind. „Kosmetik reicht heute nicht mehr aus, wir müssen vielmehr Schule ganz neu denken“. Im 21. Jahrhundert seien Problemlösungskompetenz, Informationskompetenz, Kreativität, Medienkompetenz, soziale Kompetenzen und eine Art Weltbürgerschaft von zentraler Bedeutung (Bild 1).

Bild 1 (Copyright Luzian Weisel)

Anlässlich des 10-jährigen Jubiläums der Studieneinheit Informationskompetenz an der Universität Regensburg luden die Lehrstühle für Medieninformatik und Informationswissenschaft vom Institut für Information und Medien, Sprache und Kultur (I:IMSK) und die Universitätsbibliothek Regensburg im November 2016 zur Festtagung in die Zentralbibliothek der Universität Regensburg ein. Auf Einladung der Veranstalter betonte Luzian Weisel für die DGI in seinem Grußwort (Bild 2) die Notwendigkeit, bewährte Konzepte der Förderung von Informationskompetenz auf die Lehre, das Lernen, die Wissenschaft und die Lehrerausbildung zu übertragen. Notwendig dazu ist die Forschung am Konzept „Information Behaviour“, man stehe noch ganz am Anfang. „Regensburg“ leiste mit seiner Forschung und der Studieneinheit Informationskompetenz einen unverzichtbaren Beitrag. Im Anschluss wurde in fünf Vorträgen Informationskompetenz sowohl aus der bibliothekarischen Praxis als auch als zentraler Forschungsgegenstand der Informationswissenschaft und Medieninformatik beleuchtet.

Bild 2 (Copyright „blende11 Fotografen“)

Unter dem Motto „eQualification 2017 – Lernen und Beruf digital verbinden“ fand in Berlin das jährliche Statustreffen von 90 Projekten statt, die gegenwärtig im Programm „Digitale Medien in der beruflichen Bildung“ des BMBF gefördert werden. Zielgruppen sind „Bildungspersonen“ in Firmen und Schulen sowie Multiplikatoren in Verbänden, Kammern, bei Bildungsdienstleistern, Verlagen und der Wissenschaft. Ziele der Förderung sind die Entwicklung von praxisnahen Lehr- und Lernkonzepten, innovativen Anwendungsbeispielen für den Einsatz von digitalen Medien, Konzepte zur Stärkung der Medienkompetenz, branchenübergreifende Einsatzpotenziale und Wege für den Transfer in die Berufsbildung. Anwesend waren in Berlin etwa 300 Personen, die an den zentralen Vorträgen, Podiumsdiskussionen und Workshops partizipierten. Unter dem Hashtag #equal17 wurde fleißig – und auch kritisch – getwittert. Via DGI-Twitter-Kennung und in persönlichen Gesprächen äußerte sich die Vertretung der DGI, sobald Fragen der Förderung der Medienkompetenz (präziser: Informationskompetenz!) angesprochen wurden.

Facharbeit: Die DGI kooperiert bei „IK für die Wissenschaften“ mit dem Leibniz-Forschungsverbund Science 2.0: Die Förderung der Informationskompetenz sowie die Vermittlung des Nutzens für „Science 2.0“ und „Open Science“ ist ein zentrales fachpolitisches Anliegen. Damit konzentrieren wir uns perspektivisch auf die Zielgruppe Wissenschaft und Forschung. Es läuft eine Umfrage im Rahmen des Leibniz-Science 2.0 Verbundprojektes Open Science in der (Hochschul-) Lehre zu Open Science und Open Educational Resources in der Lehre. Ergebnisse werden auf der „Internationalen Leibniz Open Science Konferenz“ am 21./22. März 2017 in Berlin vorgestellt. Vorarbeiten dazu sind dokumentiert auf dem Poster „Science 2.0 & Open Science in Higher Education“, welches bei der „International Science 2.0 Conference“ im Mai 2016 in Köln präsentiert wurde.

In den Empfehlungen Leistungen aus Vielfalt zum Management von Forschungsdaten vom Mai 2016 schlägt der Rat für Informationsinfrastrukturen (RfII) vor, eine Nationale Forschungsdaten-Infrastruktur zu gründen und die digitale Kompetenz junger Forscher zu stärken. Diese und andere Empfehlungen hat der RfII an Bund und Länder übergeben. Im Anhang A, 2.18 finden sich dabei konkrete Aussagen zur Informationskompetenz.

Nachwuchsförderung: Die regelmäßigen Besuche an den Ausbildungseinrichtungen wurden in 2016 fortgesetzt. In Vorträgen für Studierende in Düsseldorf, Leipzig und Regensburg, sowie dem IK-Lehrseminar an der Hochschule Darmstadt, wurde die Rolle von Informationskompetenz als wesentliches Element des lebensbegleitenden Lernens, als zentrales Element guter wissenschaftlicher Praxis sowie als Basis von Innovation in der Forschung behandelt. Herr Weisel wies in den Gesprächen mit den Lehrenden und Forschenden vor Ort auf die Notwendigkeit (und die Chancen) der Fortschreibung der Curricula für Informationskompetenz in Theorie und Praxis hin. Der Kontakt mit den Vorsitzenden der KIBA, der Ausbildungssektion der DGI, Frau Prof. Schade, HAW Hamburg sowie Prof. Neher, FH Potsdam, wurde intensiviert.

Internationales: Anfangs Oktober 2016 trafen sich in Zürich/CH Vertreter des Strategiekreises Informatik i-12 (Bild 3). Ihm gehören neben der DGI weitere Fachgesellschaften aus Deutschland, Österreich und der Schweiz an, die zusammen ca. 60.000 Mitglieder repräsentieren. Der Strategiekreis beschäftigt sich mit allen Themen der Informatik und ihrer Anwendungen, angefangen von der Forschung über die Anwendungsentwicklung und die Infrastrukturtechnik bis hin zum Einfluss der neuen Informations- und Kommunikationstechnologien auf die Gesellschaft und daraus resultierender politischer Aufgabestellungen. Länger diskutiert wurde insbesondere die Informatikausbildung an der Schule, die gefördert werden und Teil der Hochschulreife werden soll. In diesem Kontext flossen die Erfahrungen der DGI und der Fachgruppe zur Informationskompetenz in der Bildung in die Überlegungen ein. Verstärkt wurden in 2016 der Erfahrungsaustausch und die Kooperation beim Thema Informationskompetenz mit unserem österreichischen Partnerverband ÖGDI.

Bild 3 (Copyright „i12“)

Zum Stand und den Perspektiven der Arbeit der Fachgruppe: In 2016 fand keine Präsenzsitzung der Fachgruppe statt. Der fachliche Austausch erfolgte über Email-Kontakte sowie Gespräche auf Fachtagungen. Für das Jahr 2017 lädt der DGI-Vorstand alle Interessierten ein, Teil der im Januar 2017 gegründeten Community of Practise (CoP) Informationskompetenz zu werden.

Mit dem Konzept „Projektwoche Informationskompetenz für Schüler – Relevanz beurteilen – Meinungen erkennen, Absichten verstehen, eigene Urteile bilden“ reagiert die DGI z. B. auf die aktuelle Diskussion über den möglichen Einfluss von Fake News und postfaktischen Behauptungen auf individuelle Wahlentscheidungen. Fragen der Informationskompetenz sind in jüngster Zeit wieder verstärkt in den Fokus der (öffentlichen) Wahrnehmung gerückt. Dabei liegt das Augenmerk auf Fähigkeiten zum Erkennen von falschen Informationen und ihren Quellen, zum kritischen Umgang mit (digitalen) Informationslieferanten aller Art und der Informationsbeschaffung, -nutzung und -wirkung im alltäglichen Leben.

Aktivitäten 2009–2015